Erinnerungen

Einst auf dem Boden, da fand ich eine Truhe,

schlafend in Ruhe,

gefüllt mit Dingen aus meiner Jugend.

 

Ein Foto von meiner Göttin,

wir schwörten damals uns ewig zu lieben.

Fünfzig Jahre sind seither vergangen,

wo ist sie geblieben?

 

Ein Schulheft in schöner Kinderschrift,

auf der letzten Seite ein Gedicht,

geschrieben von meinem besten Freund,

wie oft habe ich von unseren Streichen geträumt.

 

Was du wohl machst, in jenem fernen Land,

in dem das große Glück dich fand?

Wie gerne würde ich mit dir reden,

über unser ach so fernes Kinderleben.

 

Auch der alte Zauberkasten ist noch da,

ich erinnere mich, wie stolz ich damals darauf war.

Selbst die kurzen Sommerhosen,

zerbröselte, getrocknete Rosen,

alte Glückwunschkarten,

Latein- und Griechisch-Schwarten

und ein selbstgebasteltes Herz

vergrößern meinen Schmerz.

 

Schön waren die Zeiten auf der Jugend Thron,

ich hoffe, sie leben weiter in meinem Sohn.

 

 

Ich schließe die Truhe, auch das Zimmer und lasse es sein,

die Kindheit währt nicht immer,

ich bin alt und schlafe ein.

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