Cafehaus-Schmäh

In an altehrwürdigen Wiener Cafe,

nach am großen Braunen und zwa Achterln rennt da Schmäh.

Fragt der Ober den Gast:

„Kennans den dort?”

Zeigt nach rechts,

niemand mehr da, war schon fort.

„Also bitte, halten´s mich nicht für dumm,

wo ich so oft in ihr Etablisment kum.”

„Aber der Herr”, sagt er wieder zu mir,

„sehen sie ihn net mit sein bodenlangen Mantel, ißt grad a Stückl Brot,

schaut so unheimlich aus, das i gfrier,

mit an bleichen Schädl wie da Tod.”

„Was is denn los? I glaub sie brauchen mehr freie Zeit,

weil jetzt sans geistig bald soweit,

a Fall für die Psychiatrie,

wollen´s durt hi?”

„Aber gengans schaun´s jetzt winkt a mi her,

des Hingehn fallt ma wirklich schwer – wos glauben´s will der?

No an Kaffee für sich

oder vielleicht für mich?”

„Jetzt reißens ihna aber zsamm,

sonst ruaf i den Chef und der schickt sie ham.

Dann kennans vergessen ihr Losung

und ihre phantastische Todesliebkosung.”

„Aber bitte der Herr!

Er steht jetzt auf und kommt auf leisen Sohlen.

Hilfe! Der Gevatter will mich holen.”

„Herr Ober bleiben´s ruhig.

Bald is alles vorbei, ein wenig Geduld.”

Bitte nicht lachen.

„Vorsicht ihr Tablett! Die Häferln und Tassen.”

„Hilfe, er will mich fassen!”

„Und was soll ich machen?”

Dann: Ein Klirren und Krachen,

der Ober liegt ausgestreckt zwischen all den porzellanernen Sachen.

„Kummans Herr Ober stengans auf, war ja nur a Schmäh.

Der Tod ist da Ferdl – a Freind von mir aus dem Cabaret.

Doch der Ober wurde nicht mehr wach,

sein Herz war zu schwach.

 

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